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Bundesregierung: Renten und Beiträge bleiben 2024 stabil

05.12.2023 von verpd

Im kommenden Jahr soll für die 21 Millionen Ruheständler in Deutschland eine Erhöhung der gesetzlichen Bezüge anstehen, wenn auch nicht so üppig wie 2023. Der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu entrichten haben, ändert sich dagegen nicht. Der Ausblick auf das Rentenniveau bis zum Jahr 2037 ist dagegen weniger erfreulich.

Die Finanzentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) ist stabil. Das geht aus dem Rentenversicherungs-Bericht 2023 hervor, der jüngst vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Der Bericht wird jedes Jahr im November veröffentlicht.

Robuster Arbeitsmarkt stärkt Rücklagen

Im kommenden Jahr werden das Rentenniveau und der Beitragssatz stabil bleiben, wie aus den Vorausberechnungen des Berichts hervorgeht. „Verantwortlich dafür ist vor allem die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung.

Die Nachhaltigkeitsrücklage, also die Betriebsmittel und Rücklagen, die die Träger der allgemeinen Rentenversicherung bereithalten, um mögliche Liquiditätsschwankungen auszugleichen, werden bis Ende 2023 „voraussichtlich 44,5 Milliarden Euro“ betragen. Das entspricht 1,7 Monatsausgaben der GRV.

Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rente, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte tragen müssen, bleibt laut den Vorausberechnungen vermutlich bis einschließlich 2027 stabil bei 18,6 Prozent. Bis 2030 werde er dann voraussichtlich auf 20,2 Prozent steigen, bis 2037 auf 21,1 Prozent.

Rentenniveau bis 2037 voraussichtlich nur bei 45 Prozent

Das Rentenniveau, auch Sicherungsniveau vor Steuern genannt, für einen Eck- oder Standardrentner liegt derzeit bei rund 48,2 Prozent und soll, den Modellrechnungen zufolge, auch bis 2024 knapp oberhalb von 48 Prozent bleiben.

Ein Standardrentner ist ein Musterrentner, der 45 Jahre lang ein Gehalt in Höhe des jährlichen Durchschnittsentgeltes aller gesetzlich Rentenversicherten hatte und entsprechende Beiträge in die GRV einzahlte, bis er in Rente gegangen ist.

Bis 2025 garantiert das sogenannte Rentenpaket, das zum 1. Januar 2019 in Kraft trat, ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent sowie einen Beitragssatz, der die Marke von 20 Prozent nicht überschreitet.

Zwar wird auch das Nettorentenniveau bis 2025 wie bereits heute bei rund 48 Prozent liegen. Allerdings bedeutet das auch, dass man mit weniger als der Hälfte seines bisherigen Verdienstes als gesetzliche Altersrente rechnen kann. Ohne eine zusätzliche Altersvorsorge wird es daher schwierig, seinen Lebensstandard halten zu können, zumal laut Modellrechnungen des Rentenversicherungs-Berichts das Rentenniveau auf rund 45 Prozent bis zum Jahr 2037 fallen könnte.

Voraussichtliche Rentenerhöhung in 2024

Im kommenden Jahr könnte für die 21 Millionen Rentner in Deutschland eine Erhöhung der gesetzlichen Bezüge von rund 3,5 Prozent anstehen, wie dem Bericht zu entnehmen ist und bereits diverse Medien Anfang November mitgeteilt haben.

Die Renten werden jährlich im Sommer unter Berücksichtigung der Lohnentwicklung im Land angepasst. Der endgültige Wert für diese Erhöhung zum 1. Juli 2024 wird allerdings erst im Frühjahr festgelegt und bekanntgegeben.

Die Schätzung für das kommende Jahr liegt damit unter dem Niveau des laufenden Jahres. 2023 waren die Renten um 4,39 Prozent im Westen und 5,86 Prozent im Osten angehoben worden.