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Das Risiko-Bewusstsein der Firmen steigt

23.10.2023 von verpd

Gerade kleinere Unternehmen und Selbstständige fühlen sich Risiken oft ausgeliefert. Aktuelle Krisen wie Inflation, Corona oder Krieg prägen die Sorgen der Betriebe. Das belegt ein aktueller Report auf Basis einer Befragung.

Die Stimmung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) spiegelt die aktuelle Lage im Krisenmodus wider. Die Betriebe haben mittlerweile mehr Angst vor der Inflation als dem Verlust ihrer Arbeitskraft durch Krankheit. Auch das Sicherheitsbewusstsein steigt: Jeder dritte Unternehmer will im nächsten Jahr mehr Geld für die Absicherung ausgeben.

Zu diesen Ergebnissen kommt ein Report, der im Auftrag eines Versicherungsdienstleister in Kooperation mit zwei Versicherern auf Basis einer Befragung erstellt wurde. Die Umfrage wurde vom Online-Panel-Anbieter Consumerfieldwork GmbH bei fast 760 Unternehmern und Selbstständigen aus dem klein- und mittelständischen Bereich durchgeführt. Gefragt wurde nach der Marktentwicklung, den Zukunftsthemen und den persönlichen Sorgen und Bedürfnissen.

Die größten Ängste der Unternehmen

In der Vorgängeruntersuchung, geprägt von der Coronakrise, dominierte die Angst vor Existenzverlust durch Krankheit. 51 Prozent der Befragten sahen hier das größte Risiko. Zum Vergleich: 2021 waren es nur 33 Prozent.

Aktuell dominiert die Furcht vor Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten (46 Prozent). Einen gesundheitlich bedingten längeren Krankheitsausfall nennen 41 Prozent für ihren persönliche Worst-Case. Die drittgrößte Sorge ist für 41 Prozent der Befragten mittlerweile der Absturz der Wirtschaft beziehungsweise eine Rezession oder Deindustrialisierung Deutschlands.

Im unteren Mittelfeld der Ängste bewegen sich 2023 mit deutlichem Abstand Themen wie

  • IT-Ausfälle (22 Prozent),
  • die Sorge vor Betriebsunterbrechungen (22 Prozent),
  • die Angst vor Schadens-Ersatzforderungen von Kunden und Lieferanten (15 Prozent) oder
  • die Sorge davor, dass Geschäftsinhalte durch Feuer oder Diebstahl zerstört werden (zwölf Prozent).

Nur noch sieben Prozent fürchten Naturkatastrophen, obwohl solche Schäden ohne eine passende Absicherung die Existenz eines Unternehmens kosten kann. Im Vorjahr waren es mit 19 Prozent weit mehr als doppelt so viele, die Angst vor diesem Risiko hatten.

Die Branche bestimmt die Sorgenskala

Das jeweilige Geschäftsmodell prägt auch das Bewusstsein für bestimmte Risiken. Das Bauhandwerk fürchtet beispielsweise mit 47 Prozent die hohe Inflation und steigende Lebenshaltungskosten. Gastronomen schließen sich dieser Einschätzung an (75 Prozent).

Überdurchschnittlich große Befürchtungen hat die Gastronomiebranche, dass ihr Geschäftsbetrieb ausfällt oder der Betrieb unterbrochen wird (50 Prozent). Kein Wunder, die Sorge geht wohl auf die negativen Erfahrungen in der Corona-Pandemie zurück. Befürchtungen, die 31 Prozent in der Beauty– und Lifestylebranche teilen.

Gegenüber Schadenfällen sehen sich 2023 sieben von zehn Kleinst- und Kleinunternehmen (70 Prozent) gut beziehungsweise sehr gut abgesichert. Letztes Jahr waren es nur 62 Prozent.

Bei Absicherung von Krankheit und Alter hapert es deutlich

Als deutlich schlechter beurteilen die Befragten, ähnlich wie im Vorjahr, die Absicherung gegenüber gesundheitlichen oder persönlichen finanziellen Risiken. So bezeichnen nur 46 Prozent ihre Absicherung gegenüber gesundheitlichen Risiken als gut oder sehr gut.

Ähnlich bescheiden aufgestellt sehen sich viele in der persönlichen finanziellen Vorsorge. Bei Rente und Vorsorge bezeichnet eine Mehrheit von 61 Prozent ihre getroffenen Vorkehrungen als befriedigend oder noch schlechter. Das entspricht einem Plus von fünf Prozent, 2022 bezeichneten 56 Prozent die Vorkehrungen als unzureichend.

Die passenden Versicherungspolicen für Sachschäden, …

Zahlreiche Risiken, die ein Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten bringen können, lassen sich mit den passenden Versicherungspolicen absichern. Beispielsweise leistet eine Inhalts-, Maschinen- und Elektronikversicherung oder auch die Betriebsunterbrechungs-Versicherung für Brand-, Sturm- und Hagelschäden.

Schäden durch Überschwemmung und andere Naturrisiken lassen sich durch eine Elementarschaden-Versicherung absichern, die in der Regel als separate Police oder als Ergänzung zu einer bestehenden Firmenversicherung angeboten wird. Eine Betriebs- und Produkthaftpflicht-Versicherung übernimmt zudem Schadenforderungen, wenn ein Dritter durch Mitarbeiter oder Erzeugnisse geschädigt wurde, wehrt aber zudem auch unberechtigte Forderungen ab.

… im Krankheitsfall und bei Cyberattacken

Mögliche Einkommensausfälle durch eine krankheits- oder unfallbedingte Arbeitsunfähigkeit können mit einer Krankentagegeld- und Berufsunfähigkeits-Versicherung abgesichert werden. Mit manchen Versicherungspolicen ist es auch möglich, den entgangenen Gewinn sowie die weiterlaufenden Betriebskosten wie Mitarbeiterlöhne, Miete, Leasing und betriebliche Finanzierungskosten abzusichern, wenn der Betrieb wegen Krankheit oder Unfall des Chefs stillsteht.

Solche Policen heißen unter anderem Praxis- oder Kanzlei-Ausfallversicherung, Ertragsausfall-Versicherung, Existenz-Betriebsunterbrechungs-Versicherung oder Betriebskosten-Versicherung. Auch Versicherungslösungen, die die Folgen möglicher Cyberattacken, wie Schäden infolge erlittener Hacker- und Spionageangriffe, absichern, gibt es.

Des Weiteren gibt es noch andere Absicherungslösungen für Firmen, die unter anderem auch existenzielle wirtschaftliche Risiken abdecken. Dazu gehören eine Vertrauensschaden-Versicherung, eine Firmen- und Spezial-Strafrechtsschutz-Police, eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Manager und eine Forderungsausfall-Versicherung.