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Vergiftungsgefahr für Kinder in Haus und Garten

15.04.2024 von verpd

Kleine Kinder entdecken ihre Umwelt unter anderem auch dadurch, dass sie Dinge in den Mund nehmen. Das kann, beispielsweise bei giftigen Pflanzen oder anderen toxischen Dingen, sehr gefährlich werden. Deshalb sollte man darauf achten, dass idealerweise im Garten keine giftigen Pflanzen sind und im Haus alle gefährlichen Substanzen kindersicher aufbewahrt werden. Und für den Fall des Falles sollte man genau wissen, was zu tun ist.

Manche chemischen Substanzen, Pflanzen, Blüten oder Früchte können bereits in kleine Mengen, die man zu sich nimmt, schwerste Vergiftungen hervorrufen und zu Gesundheitsschäden führen. Man denke an dieser Stelle nur an Medikamente, Wasch- und Putzmittel, Lacke, Desinfektions- und Lösungsmittel sowie Schädlingsbekämpfungsmittel, die in den meisten Haushalten zu finden sind.

Angesichts der großen Menge an toxischen Dingen, die zuhause zu finden sind, wundert es nicht, dass es jedes Jahr zu zahlreichen Vergiftungsunfällen kommt. Besonders gefährdet sind dabei kleine Kinder bis zu einem Alter von ungefähr fünf Jahren, da sie vieles einfach in den Mund nehmen, kauen oder gar verschlucken. Deshalb sollten Erwachsene im Haus und im Garten alles, was giftig und gefährlich ist, entfernen oder zumindest kindersicher wegsperren.

Allerlei Gifte im Haus und im Garten

Die meisten wissen, dass Medikamente, Putzmittel oder auch Desinfektions- und Lösungsmittel nicht in Kinderhände gehören. Doch es gibt noch eine Vielzahl an anderen gefährlichen oder giftigen Substanzen, an die man vielleicht nicht sofort denkt: Lampenöle, Alkohol, Zigaretten, WC-Steine, Körperpflegemittel, Spülmaschinentabs, Grillanzünder oder Entkalker zum Beispiel. All diese Stoffe sollten, vor allem wenn kleine Kinder im Haushalt sind, kindersicher aufbewahrt werden.

Doch wie sieht es im Garten aus? Welche Pflanzen und Früchte sind sicher, welche gefährlich? Die Broschüren „Risiko: Vergiftungsunfälle bei Kindern“ und „Risiko Pflanze – Einschätzung und Hinweise“ des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) sowie „Vorsicht! Giftig!“ des gemeinnützigen Vereins Aktion Das Sichere Haus e.V. (DSH) fassen diese Informationen übersichtlich zusammen. Außerdem findet sich Webauftritt des DSH eine bebilderten Auflistung von giftigen Pflanzen.

Informative Zusammenfassungen hierzu liefern zudem folgende Webportale: Giftnotrufzentrale Bonn (GIZ Bonn), Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg (Uniklinik Freiburg) und das gemeinsame Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GGIZ-Erfurt).

Vergiftung: Jetzt heißt es schnell handeln

Treten erste Anzeigen einer Vergiftung auf oder hat man den Verdacht, dass sich ein Kind mit einer gefährlichen Substanz vergiftet haben könnte, muss man schnell handeln. Was dabei in welcher Reihenfolge zu tun ist, erklärt die kostenlos herunterladbare App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des BfR. Tipp: Insbesondere Eltern sollten diese App bereits auf dem Smartphone installiert haben.

Direkt aus der App ist ein Anruf bei einer der neun zuständigen deutschen Giftinformationszentren (GIZ) möglich. Überhaupt ist die nächstgelegene Giftnotrufzentrale die beste Anlaufstelle bei einer Vergiftung, denn die Experten wissen genau, was zu tun ist. Sind bereits schwere Symptome wie Atemnot, Lähmung oder Bewusstlosigkeit aufgetreten, ist in jedem Fall umgehend der Notarzt (Notrufnummer 112) zu verständigen und entsprechend der Situation Erste Hilfe zu leisten.

Muss das Kind aufgrund der Empfehlung des Giftnotrufs oder Notrufs ins Krankenhaus oder zum Arzt, sollte man eine Probe der (vermutlich) eingenommenen Substanz, beispielsweise die giftige Pflanze oder die Verpackung des Stoffs oder den Beipackzettel bei einem Medikament mitnehmen, damit die Ärzte wissen, um welche toxische Substanz es sich handelt und entsprechend behandeln können.

Dringend abzuraten ist vor Hausmitteln, also beispielsweise dem Kind Milch oder Salzwasser zum Trinken geben, um ein Erbrechen auszulösen. Dies kann die Vergiftungsfolgen verschlimmern oder zu Komplikationen führen, beispielsweise wenn ätzende Substanzen verschluckt wurden. Eines der ersten Maßnahmen ist jedoch, die giftigen Substanzen aus dem Mund zu entfernen.