Aktuelles

Welche Leiden häufig zu einem Klinikaufenthalt führen

11.09.2023 von verpd

Seit Jahren führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen am häufigsten zu Krankenhausaufenthalten. Auch 2021 war dies der Fall, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Aus den Statistikdaten geht zudem hervor, dass über 35 Prozent aller stationär behandelten Klinikpatienten auf drei der insgesamt 22 Hauptdiagnosen, zurückzuführen sind.

Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden 2021 in Deutschland knapp 17,16 Millionen Patienten in Krankenhäusern behandelt. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 0,6 Prozent. 16,74 Millionen Patienten waren mindestens einen Tag in der Klinik und damit 0,5 Prozent weniger als noch 2020.

Rund 416.200 Personen hielten sich nur wenige Stunden im Krankenhaus auf, weil sie beispielsweise ambulant versorgt werden konnten. Die Anzahl dieser Klinikpatienten sank gegenüber dem vorherigen Jahr sogar um 5,4 Prozent.

Vergleicht man die Zahlen mit dem Jahr vor der Coronapandemie zeigt sich ein signifikanter Unterschied. So sank die Zahl aller Krankenhausfälle in der Zeit von 2019 bis 2021 um 13,6 Prozent, die der stationären Fälle ab einem Tag Verweildauer um 13,4 Prozent und die Patienten, die nur stundenweise in der Klinik waren, sogar um fast 20,3 Prozent. Die durchschnittliche Verweildauer ist gleichgeblieben und lag auch in 2021 wie auch in 2019 und 2020 bei 7,2 Tagen.

Bei den zehn häufigsten Diagnosen …

Für jeden Patient wird in der Klinik normalerweise eine Diagnose gemäß der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme“ (ICD-10) erstellt, die zeigt, was der Grund für die Klinikeinlieferung ist. Insgesamt gibt es diesbezüglich 22 Hauptdiagnosen.

Betrachtet man die Hauptdiagnosen, die 2021 am häufigsten zu einem stationären Klinikaufenthalt mit einer Mindestdauer ab einem Tag geführt haben, hat sich in den letzten Jahren nur wenig verändert. Die häufigste Hauptdiagnose war 2021 wie auch in den Vorjahren Krankheiten des Kreislaufsystems wie zum Beispiel Herzinfarkt, Thrombose oder Bluthochdruck. Knapp 2,50 Millionen Fälle wurden deswegen im Krankenhaus behandelt; das waren 14,9 Prozent aller stationären Klinikpatienten.

Der zweithäufigste Grund waren gut- oder bösartige Neubildungen wie Krebs. Über 1,75 Millionen Personen benötigten 2021 deswegen einen stationären Klinikaufenthalt. Auf Platz drei lagen mit 1,69 Millionen Klinikpatienten Verletzungen oder Vergiftungen. Allein diese drei der insgesamt 22 Hauptdiagnosen waren die Ursache für über 35 Prozent aller Klinikaufenthalte, die einen oder mehrere Tage gedauert haben.

Auf dem vierten und fünften Platz der am häufigsten gestellten Diagnosen bei den stationären Klinikpatienten, lagen mit 1,67 Millionen Fälle Krankheiten des Verdauungssystems sowie mit 1,40 Millionen Patienten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes.

… gab es keine Rangänderungen

Danach folgten 1,02 Millionen stationäre Klinikfälle aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems, über 974.500 Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen sowie rund 949.800 Fälle mit Erkrankungen des Urogenitalsystems

Den neunten und zehnten Rang belegten die Diagnosen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mit über 948.300 Betroffenen sowie Symptome und abnorme Laborbefunde, die anderweitig nicht klassifiziert sind mit rund 673.200 Klinikfällen.

Insgesamt hat sich die Rangfolge der ersten zehn Hauptdiagnosen im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Bei sieben der zehn genannten Diagnosen, hat sich die Anzahl der betroffenen Patienten zwischen 0,4 und 2,1 Prozent reduziert. Die größte Reduktion, nämlich um 2,1 Prozent, gab es Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes.

Bei drei Hauptdiagnosen verzeichneten die Kliniken 2021 mehr Patienten als 2020. Konkret handelte es sich hier um Symptome und abnorme Laborbefunde, die anderweitig nicht klassifiziert sind (unter plus 0,1 Prozent), psychischen Störungen und Verhaltensstörungen (plus 0,8 Prozent) sowie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (1,5 Prozent).

So wird man als Privatpatient behandelt

Wer im Fall eines notwendigen stationären Klinikaufenthaltes Wert auf eine möglichst komfortable Unterbringung und individuelle Betreuung legt, hat in vielen Krankenhäusern die Wahl zwischen diversen Wahlleistungen.

Gesetzlich Krankenversicherte, die im stationären Bereich als Privatpatient behandelt werden möchten, können dies optional mit dem Krankenhaus oder Arzt vereinbaren. Angeboten werden unter anderem Einzel- statt Mehrbettzimmer sowie die Behandlung durch den Chefarzt.

Allerdings übernimmt die Krankenkasse als Träger der gesetzlichen Krankenversicherung derartige Wahlleistungen in der Regel nicht. Gesetzlich Krankenversicherte, die eine Krankenhaus-Zusatzversicherung haben, können jedoch ohne Kostenrisiko in den Genuss der genannten Wahlleistungen kommen.